Beschreibung
“Also, was ich sagen will” – Wer dieses Bild betrachtet, spürt die Botschaft und Energie, mit der Anna Lena Straube ihre Bilder in die Welt schickt. So vermittelt ihre Malerei unmittelbar und glaubwürdig das Anliegen: authentisch, glaubwürdig und emotional soll ihre “Freie Rede” sein!
Als es im Jahr 2003 um das Überleben der Muthesius Hochschule ging, war es Anna Lena Straube, die eine kunstpolitische Intervention vorschlug. Die Idee der Bewaffnung des gesamten Lehrkörpers und die Aufrüstung mit provokanter Malerei sollten überzeugen, dass es nun endlich an der Zeit sei, die Kunsthochschule entstehen zu lassen. Die Ausstellung “Jetzt aber!” zeigt 26 Bilder bewaffneter Professorinnen und Professoren als Demonstration geschlossener Macht. Sie wurde 2004 im Kultusministerium und in der Hochschule gezeigt. Ihr künstlerisches Schaffen wurde so Element politischen Handelns zur Gründung der Muthesius Kunsthochschule.
Das Bild “Freie Rede” steht für Anna Lena Straubes typische Malerei der Studienjahre, mit der sie Bildwelten mit ausdrucksstarken Posen und surrealistischen Farbinszenierungen schafft. Dabei verbergen Gestik und Mimik oft die wahren Gefühle – bis die Augen und der Blick ihre Wirkung entfalten. In den Selbstporträts Anna Lenas sind sie der Schlüssel zu ihrem Alter Ego.
Das im Jahr 2004 in Kiel entstandene Bild steht für den Übergang zwischen den realitätsnahen Werkserien kleinerer Bildformate, die Anna Lena Straube in der Malklasse bei Peter Nagel geschaffen hat. Schon mit der im gleichen Jahr präsentierten Diplomarbeit mit dem Titel “Unterhaltungshure” zeigt sie bildgewaltige Metamorphosen, die im Format 270x160cm in den Raum hinein zu explodieren scheinen. Diese Großartigkeit wird noch von den “Kunsttherapeutinnen” im Format 412x280cm aus 2005 und den “Drei weißen Katzen” im Format 480x280cm aus 2007 übertroffen, die auf dem Campus der Fachhochschule Kiel zu sehen sind. (Klaus-Michael Heinze in: “bewegt”. Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Bd.01, Kiel 2013, S. 98)
Künstlerin
Anna Lena Straube (* 13. Mai 1978)
1978 geboren. 1999 – 2004 Studium Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Anschließend Aufbaustudium Kunsttherapie an der Hochschule für bildende Künste Dresden. Seit 2005 freischaffend tätig. Mehrere Auszeichnungen, u.a. 2005 Gottfried-Brockmann-Preis. Lebt in Berlin.
Literatur:
Julia Slodowicz / Anna Lena Straube, Kiel, 2006, Ars Borealis 12
… bewegt… Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Carius-Verlag, Kiel, 2013, Band 1
Weitere Informationen:
WebsiteKunst@SH
Schlagwörter / Ähnliche Werke
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Daten zum Werk
Hauptgruppe: Malerei
Untergruppe: Gemälde
Material: Nessel
Technik: Öl
Maße: H: 109 cm, B: 90 cm
Datierung: 2004
Entstehungsort: Schleswig-Holstein
Copyright: VG Bild-Kunst, Bonn