Beschreibung
Seit seiner Jugend setzt sich der schleswig-holsteinische Künstler Claus Vahle auf seinen Ausstellungsbesuchen und Reisen malerisch mit den von ihm geschätzten Künstlerpersönlichkeiten auseinander. Deren Kunstwerke erhalten subtil oder direkt, ironisch oder verfremdet eine Art Ehrenplatz in seinem eigenen Schaffen. Auch die Orte, in denen die Künstler lebten und malten, deren Malutensilien wie Pinsel, Staffelei und Palette sowie deren Hauptmotive und künstlerische Markenzeichen fanden Eingang in Claus Vahles Werk. Auf diese Weise entstand in nunmehr etwa 50 Schaffensjahren eine lockere Folge von vielfältigen und höchst anregenden “Kunstzitaten”. Hier handelt es sich um eine Hommage an den expressionistischen Künstler Karl Schmidt-Rottluff, Mitbegründer der “Brücke”, der nach der Auflösung der Künstlervereinigung 1913 eine wuchtig-monumentale, stilisierte Formensprache entwickelte, die Claus Vahle fasziniert. Der Gedanke, aus Abfallmaterialien etwas Neues zu kreieren, Verbindungen zwischen Dingen herzustellen, die ursprünglich nicht zusammengehörten, hat Vahle zuerst bei Kurt Schwitters fasziniert. Später setzte er sich dann mit der konzeptionellen Gestaltung der Klassischen Moderne auseinander: mit den kubistischen Plastiken, Collagen und Assemblagen Pablo Picassos, dessen Werke er bereits 1960 auf einer Londoner Ausstellung besichtigte, mit den von der Art Brut inspirierten Gemälden, Papierarbeiten und Skulpturen Jean Dubuffets und den zeichenhaft reduzierten Arbeiten A.R. Pencks, die in manchen stilisierten Figuren Vahles ihre Entsprechung finden. (vgl. auch Dörte Beier, Kunsthistorische “Zitate” in Claus Vahles Werk, in Ars Borealis. Edition zur zeitgenössischen Kunst im Norden, Bd. 24, S.13-15)
Künstler
Claus Vahle (* 7. Oktober 1940)
1940 geboren in Göttingen, 1947-1960 Schulzeit in Göttingen, Schleswig, Kappeln, 1960-1972 Studium an der Muthesius Werkkunstschule Kiel (H. Arpe, G. Brockmann, H. Bentele), an der Kunstakademie Stuttgart (W. Brudi, K. Wehlte) sowie an der Pädagogischen Hochschule Flensburg (G. Uschkereit, G. v. Ohe) und der Hochschule für bildende Künste Berlin (H. Kaufmann, W. Laves, W. Hess).
1972-1997 Kunsterzieher an verschiedenen Gymnasien; seit 1998
freischaffender Maler und Grafiker. Seit 1966 Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler Schleswig-Holstein. Lebt in Schleswig
Literatur:
Ars Borealis 24, 2009: Claus Vahle, Schleswig
… entgrenzt… Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Carius-Verlag, Kiel, 2014, Band 2
Weitere Informationen:
Website
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Daten zum Werk
Hauptgruppe: Materialbild
Untergruppe: Holzmontage
Material: Holz (Fundstücke)
Technik: gesägt (Holzsägearbeiten, bemalt)
Maße: H: 48,5 cm, B: 44,5 cm
Datierung: 2008
Entstehungsort: Schleswig
Copyright: Claus Vahle