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Michael Mattern:
Warten auf?

LXII/19

Michael Mattern: Warten auf (LXII/19)

Beschreibung

Die eigenwillig konstruktivistischen Gemälde des Itzehoer Malers Michael Mattern (geb. 1946 in Husum) erinnern an mechanische Getriebe, elektronische Schaltpläne, Leitungssysteme, Uhr- oder andere Triebwerke, Motoren, Apparaturen aus der Chemie oder Physik. Alles greift ineinander, alles hängt voneinander ab. Viele, oft kleinste Einzelteile wirken zusammen und machen so erst ein funktionales Ganzes. Fällt auch nur eines dieser Elemente aus, erscheint es auch noch so unbedeutend, bricht das gesamte Konstrukt zusammen und nichts geht mehr. Die Bilder Matterns vermitteln einerseits eine große Bewunderung solch komplexer Systeme – auf der anderen Seite sind sie eine klare Kritik unseres Gesellschaftssystems, das auf eine zunehmende, immer komplizierter werdende Technisierung in allen Lebensbereichen baut, die der einzelne Bürger kaum mehr zu durchschauen vermag. Die Werke Matterns gehen in ihren technischen Gestaltungsprinzipien zwar auf Arbeiten der Klassischen Moderne, z. B. des französischen Künstlers Fernand Léger (1881-1951), zurück, haben jedoch eine andere inhaltliche Dimension, die weit über das ursprüngliche Spiel mit geometrischen Formen und kontrastierenden Farbflächen des Konstruktivismus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hinaus geht.
Betrachtet man Matterns Bild “Warten auf?” aus dem Jahre 2009, sucht man regelrecht nach einem Schalter, um dieses Getriebe in Gang zu setzen. Die handwerkliche Ausführung der Malerei und der dargestellten Einzelteile sind perfekt. Was mag passieren? – wenn überhaupt irgendetwas geschieht! Um was handelt es sich hier eigentlich? Braucht oder will man das? Schaut man genauer hin, fallen Elemente ins Auge, die außerhalb des Mechanismus quasi frei im Raum zu schweben scheinen, wie zwei Kreise – Schrauben oder Räder – im oberen rechten oder eine Metallfeder im unteren rechten Bildteil. Alles hängt zusammen und voneinander ab – oder doch nicht!? (Thomas Messerschmidt in: “bewegt”. Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Bd.01, Kiel 2013, S. 60)


Künstler

Michael Mattern (* 3. November 1946)
1946 geboren. Ab 1972 Tätigkeit in der Druckindustrie, parallel intensive Beschäftigung mit der Bildenden Kunst und der Kunstgeschichte. Seit 1989 arbeitet er auf der Basis technischer Form- und Funktionslogiken als freischaffender Künstler an der Weiterentwicklung des Konstruktivismus. Langjähriger Kontakt zu Prof. Bazon Brock. Seit 1998 Atelier in Itzehoe.

Literatur:
Ars Borealis 26, 2011: Michael Mattern, Itzehoe
… bewegt… Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Carius-Verlag, Kiel, 2013, Band 1

Weitere Informationen:
WebsiteWikipedia


Schlagwörter / Ähnliche Werke

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Daten zum Werk

Hauptgruppe: Malerei

Untergruppe: Gemälde

Material: Leinwand

Technik: Öl

Maße: Rahmen: H: 103,5 cm, B: 83,5 cm

Datierung: 2009

Entstehungsort: Itzehoe

Copyright: Michael Mattern