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Reimer Wulf:
Eisläufer


Beschreibung

DIE KÜR, UNABHÄNGIG VON ARCHITEKTUR UND DOKUMENTATION … MIT GRAFISCHER SICHT!
Vieles muss zusammenkommen, damit im Jahr vielleicht 1 bis 2 Bilder in dieser Reihe, der Kür Reimer Wulfs, entstehen. Vor allem anderen kommt das Drehbuch. Dann erst das Bild.
Das Motiv ist zu entdecken und das richtige Licht für die Tages- und die Jahreszeit muss vorhanden sein. Nun entscheidet der Luftbildner die Richtung und den Zeitpunkt des Anfluges, um einen weiteren Teil zu seiner Kartierung unserer Welt hinzu zu fügen.
Wann ist die Flughöhe erreicht, dass sowohl eine Detail-Genauigkeit sichtbar bleibt, als auch die Details in ihrer Zahl zur Sammlung werden und nicht zur beliebigen Menge?
Wann ist der Auslöse-Zeitpunkt gekommen, an dem die Läufer gerade groß genug sind, damit sie als gestaltende Elemente in Bezug zu den frei gewischten Eisflächen bestehen können?
Hier müssen das technische Wissen und das Gespür, das künstlerische Gefühl, Hand in Hand gehen. Und so gelingt Reimer Wulf eine Bildfindung, die es neben der formalen Eleganz und Gültigkeit erlaubt, zahlreiche Assoziationen auszulösen. Erinnerungen an Winter-Samstage auf dem Eis werden geweckt, genauso wie sich Vergleiche zu Bildern aufdrängen, die wir von den Künstlern des abstrakten Expressionismus wie Jackson Pollock und Cy Twombly her kennen.
Neben aller Romantik hat das Wintermotiv, wie Reimer Wulf es sagt, handfeste Vorteile gegenüber den üblichen Sommerbildern. Die Landschaft erscheint grafischer und die Farben verblassen.
Das Bild der Eisläufer zeigt deutlich auf, wie sich die grafischen Elemente, Punkt, Fleck und Linie in unserer Landschaft finden lassen. Hier spielt der erhöhte Standpunkt – es wäre interessant zu diskutieren, ob es sich noch um die sogenannte Vogelperspektive handelt – natürlich eine vorzügliche, unterstützende Rolle.
Die grafische Sicht in ihrer Strenge und Schärfe und die bewusste, künstlerische Bildfindung und Auswahl sind der Garant für Bilder von hoher Qualität. (Anders Petersen in: “entgrenzt”. Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Bd. 02, Kiel 2014, S. 100)


Künstler

Reimer Wulf (* 14. Juli 1943)
1943 geboren. Arbeitete nach der Ausbildung bei namhaften Hamburger Fotografen. Seit 1978 freischaffend tätig. Spezialgebiet ist die gestaltende Luftbildfotografie mit Schwerpunkt Architektur und Stadtlandschaft. 1998 Preisträger „Verbotene Städte“ – Schleswig-Holstein. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Serien in Zeitungen. Lebt in Elmshorn.

Literatur:
Photographia Borealis 4, 2011: Reimer Wulf, Elmshorn
… bewegt… Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Carius-Verlag, Kiel, 2013, Band 1
… entgrenzt… Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Carius-Verlag, Kiel, 2014, Band 2
… objektiv … Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Carius-Verlag, Kiel, 2017, Band 4

Weitere Informationen:
WebsiteWikipedia


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Daten zum Werk

Hauptgruppe: Fotografie

Untergruppe: Fotografie

Material: Fotopapier

Technik: Fotografie

Maße: Rahmen: H: 53 cm, B: 73 cm
Passepartout (Ausschnitt): H: 29 cm, B: 39 cm

Datierung: 1998

Copyright: VG Bild-Kunst, Bonn