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Walter Arno:
Doppelaxt

Walter Arno: Doppelaxt

Beschreibung

Die Plastik “Doppelaxt” aus den 80er Jahren steht exemplarisch für das skulpturale Werk Walter Arnos, für seine sehr eigene, stark am Prozessualen orientierte und durch grafische Elemente geprägte skulpturale Formensprache. Walter Arno, 1930 geboren, erst in Ost-, dann in West-Berlin studiert, Meisterschüler von Georg Tappert und später von Carl Hofer, ab 1954 als freier Maler, kommt aus der abstrakten Malerei. Nicht unerfolgreich im frühen West-Berlin erhält er 1958 eine Gastdozentur, anschließend einen Lehrauftrag an der HFBK Hamburg, zieht in die benachbarte und kostengünstige schleswig-holsteinische Provinz nach Seeth-Eckholt bei Elmshorn. In den vier Jahren an der HFBK wendet er sich der Bildhauerei zu, sein Material ist zunächst das Holz. An ihm erlernt er seinen für ihn typischen, in Grafik und Malerei erarbeiteten Kompositionsduktus später ungeheuer kraftvoll in Edelstahl umzusetzen. Als Bildhauer Autodidakt, sucht er bewusst nicht-traditionelle Wege. Fläche, Linie, Schraffur setzt er plastisch um. Prozessuale Flexspuren und Schweißnähte in der vorliegenden Arbeit gut zu erkennen – wurden Gegenkonzept zu Stift und Pinsel. Seine Komposition, auf sehr eigene Weise mehr grafisch geprägt als tektonisch, erschuf er in seinem gigantischen Atelier, das er durch öffentliche Aufträge fabrikähnlich aufbauen konnte. Seine Plastik erinnert in der Hervorhebung des Prozessualen partiell an plastisch umgesetztes Actionpainting, balanciert in spannungsvoller Komposition der Hauptmassen. Auch dieses ist in der Doppelaxt gut zu erkennen.
Arno unterrichtete in den 1970er Jahren Bildhauerei in Iowa und Phoenix, USA. Nach dieser Zeit arbeitete er freiberuflich als Maler und Bildhauer in Schleswig-Holstein. Er schuf auch zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum und in Kirchen. Er verstarb 2005 in seinem Atelier in Seeth-Ekholt. (Jörg Plickat, in: “bewegt”. Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Bd.01, Kiel 2013, S. 10)


Künstler

Walter Arno (* 1. November 1930, † 3. April 2005)
Geboren 1930, gestorben 2005. 1947 – 1952 Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. 1953 Meisterschüler von Georg Tappert, danach von Karl Hofer. 1958 – 1962 Dozent an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste, anschließend freier Maler und Bildhauer in Hamburg. 1969 – 1971 Gastprofessor in den USA. Ab 1972 freischaffender Bildhauer in Seeth-Ekholt mit vorwiegend großformatigen Stahlskulpturen.

Literatur:
… bewegt… Kunst in der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Carius-Verlag, Kiel, 2013, Band 1

Weitere Informationen:
WebsiteWikipediaKunst@SH


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Daten zum Werk

Hauptgruppe: Plastiken

Untergruppe: Skulptur

Material: Chrom (Chrom-Nickelstahl)

Technik: Metalltechnik (geschweißt)

Maße: H: 81 cm, B: 47,5 cm, T: 6,5 cm

Datierung: 1986

Entstehungsort: Schleswig-Holstein

Copyright: Rechtsnachfolger von Walter Arno